H0-Anlage nach Epoche II - Motiven

Deutsche Reichsbahn

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Anmerkungen zu den Übersichten mit den von der DRG umgezeichneten Dampflokomotiven nach Länderbauart

Die Tabellen mit den Dampfloks der Länderbauarten beruhen auf dem Dritten, endgültigen Umzeichnungsplan der Deutschen Reichsbahn-Gesellschaft von 1925. Die Daten daraus wurden, soweit das möglich war, mit anderen Publikationen verglichen. Bei der Erfassung wurde größte Sorgfalt gewahrt, dennoch können einzelne Fehler nicht ausgeschlossen werden.

Anmerkungen zu den Tabellen:

Die Jahreszahlen der Bauzeit beziehen sich lediglich auf die im Umzeichnungsplan enthaltenen Fahrzeuge. Meist waren die Beschaffungszeiträume der Baureihen länger; ältere Fahrzeuge waren aber zum Zeitpunkt der Umzeichnung bereits häufig nicht mehr in Betrieb.

Gleiches gilt für die angegebenen Stückzahlen. Ausgemusterte und nach dem I.Weltkrieg abgegebene Fahrzeuge haben teilweise große Lücken in die ehemaligen Bestände gerissen.

Nicht alle im Umzeichnungsplan erfaßten Fahrzeuge wurden tatsächlich umgezeichnet, da sie innerhalb des Umzeichnungszeitraumes ausgemustert wurden. Bekanntestes Beispiel dafür ist die heute noch im Nürnberger Verkehrsmuseum zu besichtigende bayrische Schnellzuglok S2/6, die nachweislich niemals die ihr zugedachte Reichsbahn-Nummer 15 001 getragen hat.

Die Personenzug-Loks der Baureihe P8 wurden nicht nur von Preußen beschafft, sondern auch in kleineren Stückzahlen von Baden, Mecklenburg und Oldenburg. Dennoch wurden diese Maschinen innerhalb des Nummernbereiches der preußischen Lokomotiven erfaßt, teilweise noch nicht einmal mit fortlaufender Nummer. Einige dieser Loks (3 Stück der ursprünglich 16 mecklenburgischen P8) wurden noch vor der Umzeichnung an Preußen abgegeben, so daß sie im Umzeichnungsplan bereits als preußische Lok berücksichtigt wurden.

In einigen Fällen waren die Nummernfolgen nicht lückenlos. An besonders auffälligen Stellen wird darauf aufmerksam gemacht. Mitunter fehlen aber nur einzelne Nummern; erkennbar wird das an der Diskrepanz zwischen der angegebenen Stückzahl und dem fortlaufenden Nummernbereich. Auf fehlende Nummern wird in einem gesonderten Dokument hingewiesen.

Viele Lokomotiven wurden nach 1920 beschafft, also nach der Gründung der Reichseisenbahnen. Dennoch werden sie in diesen Tabellen wie Länderbahnfahrzeuge behandelt. Nicht wenige dieser Fahrzeuge erhielten bereits bei der Ablieferung eine Reichsbahn-Nummer, einige davon noch eine nach dem vorläufigen Zweiten Umzeichnungsplan von 1923. Alle diese Fahrzeuge können nicht mehr den Länderbahnverwaltungen zugeordnet werden, wohl aber den Länderbauarten.

Fahrzeuge, die nach 1925 noch nach Länderbahn-Konstruktionen beschafft wurden, finden sich natürlich nicht in dem originalen Umzeichnungsplan von 1925. Deshalb wurden diese Loks in einem gesonderten Dokument erfaßt, da sie nicht den Einheitsloks zugeordnet werden können. Dabei werden Neu-, Nach- und Umbauten unterschieden. Die Neubauten wurden noch nicht nach den Konstruktionsprinzipien für Einheitsloks gebaut, haben aber keine unmittelbar vergleichbaren Baureihen unter den Länderbahnmaschinen. Nachbauten sind vollständig oder weitestgehend unverändert weiter beschaffte Länderbahnmaschinen, von deren Baureihen bereits Fahrzeuge im Bestand der DRG waren. Umbauten bezeichnen solche Fahrzeuge, die bereits im Bestand waren und systematisch umfangreiche Umbauten erfuhren, so daß ihnen neue Gattungsbezeichnungen und somit auch neue Baureihen- und Betriebsnummern zugeordnet werden mußten. Umbauten betrafen vor allem bewährte und zuverlässige Baureihen, bei denen meist die zulässige Höchstgeschwindigkeit angehoben werden sollte. In diese Kategorie werden auch die Lokomotiven gerechnet, die einem Umbau auf Kohlenstaubfeuerung unterzogen wurden.

Nicht alle Lokomotiven wurden bereits 1925 umgezeichnet, wie es damals vorgesehen war. Es kann davon ausgegangen werden, daß erst nach 1928 alle Fahrzeuge ihre endgültige Reichsbahn-Nummer trugen. Das betraf besonders Bayern, wo einige Fahrzeuge 1926/27 nochmals umgezeichnet worden sind, weil durch zwischenzeitliche Ausmusterungen älterer Fahrzeuge einzelne Nummern frei geworden sind. Diese wurden nur in Bayern neu besetzt, bei allen anderen Bahnverwaltungen blieben derartige Nummern frei. So kam es zu (buchmäßigen) Mehrfachbesetzungen bei den Baureihen 141, 173 und 367.

Im Verlauf weiterer Ausmusterungen und Neubeschaffungen sind einzelne Nummern auch durch neugebaute Einheitsloks wiederbesetzt worden, obwohl diese Vorgehensweise gegen das ursprüngliche Nummerschema verstieß und auch kein Zwang dazu bestand. Das betrifft vor allem die Baureihen 5270, 710 und 890. Gleiches betrifft einige Nummern, die 1938 durch österreichische Fahrzeuge wieder belegt wurden.

Bei den bayrischen Länderbauarten sind auch die pfälzischen Lokomotiven mit erfaßt worden, ebenso wie es im Umzeichnungsplan von 1925 vorzufinden ist.

Im Dritten, endgültigen Umzeichnungsplan sind auch einige wenige Fehler nachgewiesen, die beispielsweise die Zuordnung einzelner Lokomotiven zu den Länderbauarten betreffen. Daraus resultieren natürlich auch Einordnungsfehler in das endgültige Nummernschema. Soweit derartige Fehler aus anderen Quellen bekannt sind, wurden sie in berichtigter Form erfaßt. Weiterhin bestehen einzelne Fehler durch falsche Zuordnung zu den Herstellern oder durch Zahlendreher. Eine Zusammenstellung derartiger Fehler, über die bisher in der Literatur keine Ausführungen gefunden worden, sind in einem gesonderten Dokument im Rahmen dieser Seiten aufgeführt.

Nach dem Ausbruch des II.Weltkrieges kamen Lokomotiven in den Einflußbereich der Deutschen Reichsbahn, welche vor 1918 deutschen Länderbahnen gehörten bzw. welche nach 1918 als Reparationsleistung für Frankreich, Belgien und Polen nach den Konstruktionsplänen entsprechender Länderbauarten gefertigt worden sind. Diese Lokomotiven bekamen größtenteils ebenfalls Loknummern nach dem Nummernschema der Reichsbahn. Solche Lokomotiven sind in diesen Tabellen nicht erfaßt, zumal umfassende verläßliche Unterlagen dazu bisher nicht bekannt sind.